Blitzerarten: Technik, Einsatz und typische Fehlerquellen

Das Wichtigste in Kürze:

  • Grundsätzlich: In Deutschland überwiegen die in Blitzern verbauten Radar-, Laser- und Lichtschranken-Techniken, sowohl stationär als auch mobil.
  • Radar: Misst per Doppler-Effekt und ist empfindlich für falsche Aufstellwinkel, Mehrfachziele und Reflexionen.
  • Laser: Nutzt Laufzeitmessung und Objektverfolgung, ist sensibel für Zielwechsel und Handbewegungen.
  • Lichtschranken: Ermitteln Tempo über Weg-Zeit, benötigen klare Spurführung, exakte Aufstellung und störungsfreie Messstrecken.
  • Induktionsschleifen und Videomessverfahren: Werden neben Geschwindigkeitsmessungen auch für die Ahndung von Rotlicht- beziehungsweise Abstandsverstößen eingesetzt.
  • Fehlerquellen: Neben spezifischen Angriffspunkten der jeweiligen Techniken müssen grundsätzliche Voraussetzungen für eine einwandfreie Messung wie geschulte Mitarbeiter sowie die regelmäßige Wartung und korrekte Eichung der Geräte gegeben sein.

Ein Taxi überquert eine Kreuzung. An der Seite steht eine Blitzerart, die stationäre Blitzersäule Poliscan.

Radarblitzer: Bewährter Allrounder

Die Radartechnik misst die Geschwindigkeitsänderung über den sogenannten Doppler-Effekt und eignet sich für stationäre wie mobile Anlagen. Dabei werden elektromagnetische Wellen ausgesendet und von einem herannahenden Fahrzeug reflektiert. Die Frequenz der reflektierten Wellen verändert sich, je schneller das Fahrzeug auf den Blitzer zufährt. Ist die Frequenz zu hoch, liegt ein Geschwindigkeitsverstoß vor, der mittels Blitzerfoto dokumentiert wird.
Radarmessungen wie die des Traffipax SpeedoPhot sind jedoch nicht unantastbar. Die Systeme können etwa durch falsche Ausrichtung, parallele Fahrzeuge im Messbereich, einen Spurwechsel des Zielobjekts oder reflektierende Flächen beeinflusst werden.

Laserblitzer: Punktgenaue Zielverfolgung

Bei Lasermessungen werden unsichtbare Lichtimpulse ausgesendet und reflektiert. Multispektralkameras nehmen das Licht in mehreren Wellenlängen auf und berechnen so die Geschwindigkeit des vorbeifahrenden Fahrzeugs. Besonders fehleranfällig sind mobile Messgeräte wie Laserpistolen, wenn etwa die Zieloptik falsch justiert oder das Gerät während der Messphase bewegt wird. Auch muss der Winkel zur Fahrbahn stimmen.

Lichtschranken: Geschwindigkeit aus Zeit und Weg

Lichtschrankenanlagen (mittlerweile häufig mit verbauter Infrarot-Technologie) bestehen aus mehreren, in einem exakt definierten Abstand zueinander angeordneten Lichtsendern und -empfängern, die über einen ausgewählten Fahrbahnabschnitt hinweg auf einer Höhe positioniert sind. Wenn ein Fahrzeug den Streckenabschnitt passiert, wird aus der vergangenen Zeit zwischen den Unterbrechungen der einzelnen Lichtschranken die Geschwindigkeit des jeweiligen Fahrzeugs ermittelt.
Ein besonders bekannter Vertreter seine Gattung ist der Einseitensensor ESO ES 8.0, der lediglich eine Fahrbahnseite benötigt. Für jede Lichtschrankenmessung gilt aber, dass niemals mehrere Fahrzeuge nebeneinander durch die Lichtschranke fahren dürfen. Auch muss der Blitzer erschütterungsfrei positioniert werden, um verlässliche Daten erheben zu können.

Bei Rot geblitzt

Rotlichtblitzer funktionieren meist über zwei Induktionsschleifen in der Fahrbahn. Fährt ein Fahrzeug bei Rot über die Haltelinie, wird der Verstoß erfasst und ein Foto geschossen. Passiert der Fahrer die zweite Schleife im Gefahrenbereich, wird der Blitzer erneut ausgelöst, um den Rotlichtverstoß festzuhalten. Mögliche Fehlerquellen sind zum Beispiel eine falsche Platzierung der Induktionsschleife oder ein unebener Straßenbelag, was jeweils zu ungenauen Messergebnissen führen kann.
Gut zu wissen: Ist der Verkehrsteilnehmer zu schnell oder mit dem Mobiltelefon am Steuer unterwegs, kann über das Induktionsschleifen-Messverfahren auch ein Tempo- oder Handyverstoß geahndet werden.

Den Abstand nicht eingehalten

Abstandsblitzer können den Straßenverkehr anhand von mobilen Video-Nachfahrsystemen in zivilen Polizeifahrzeugen oder über stationäre Anlagen wie die Brückenabstandsmessung überwachen. Bei der Messung von Brücken sind häufig die Verkehrskontrollsysteme VKS 3.0 und VKS 3.01 im Einsatz, bei denen mehrere Kameras den Abstand zwischen Fahrzeugen (und auch deren Geschwindigkeit) anhand von zwei Kontrollpunkten auf einem bestimmten Streckenabschnitt aufzeichnen.
Ergeben die Berechnungen einen potenziellen Abstands- beziehungsweise Geschwindigkeitsverstoß, werden Fahrer und Kennzeichen auf dem Videomaterial festgehalten. Angreifbar sind solche Messungen unter anderem, wenn die überwachte Strecke weniger als 100 Meter lang ist. Zudem müssen die Videokameras mindestens drei Meter oberhalb der Fahrbahn angebracht sein, um Messfehler ausschließen zu können.

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Wie kann man vermeiden, überhaupt geblitzt zu werden?

Ganz einfach: Geschwindigkeitsbeschränkungen beachten! Zusätzlich bieten einschlägige Webseiten Auskunft über den Standort von Messanlagen. Auch das Autoradio informiert noch auf klassischem Weg über Blitzerfallen. Apps und Radarwarner im Navi sind die moderne Variante, allerdings stets mit Vorsicht zu genießen.
Denn als Fahrer darf man diese zwar auf dem Handy installieren und im Auto mitführen, nicht aber während der Fahrt verwenden. Hier droht ein Bußgeld in Höhe von 75 Euro sowie ein Punkt in Flensburg. Seit einem Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Karlsruhe (AZ 2 ORbs 35 Ss 9/23) ist es auch Beifahrern untersagt, die Blitzer-Hilfe auf dem Smartphone zu nutzen, sofern der Fahrer davon profitiert.

Stand: 25.11.2025
Quellen:
ptb.de
23 StVO
adac.de

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