25 Prozent Preisunterschied: Darum sollten Autofahrer Raststätten meiden

11.08.2025 - 4 min Lesezeit

Autoclub warnt vor Rekordpreisen für Sprit und Snacks

Die Urlaubssaison läuft in den meisten Bundesländern noch auf Hochtouren, die Autobahnen sind voll. Wer da unterwegs eine Pause einlegt, um Snacks zu kaufen oder zu tanken, sollte besser zweimal überlegen, wo er anhält. Denn an den Raststätten greifen Betreiber derzeit tiefer denn je in die Taschen von Autofahrern. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des Autoclubs „Mobil in Deutschland“.

WUCHER an der Raststätte

fast-stock / shutterstock.com

Raststätten versus Autohöfe

Lohnt sich ein Stopp am Autohof statt an der Raststätte?
Ja, fast immer. Autohöfe liegen oft nur wenige Kilometer von der Autobahn entfernt und bieten deutlich günstigere Preise.

Die Preise an deutschen Raststätten sind vielen Reisenden schon lange ein Dorn im Auge. Gerade während der Ferienreisezeit, wie Anfang des Monats in Bayern und Baden-Württemberg, sind die Preise an den Autobahnraststätten besonders hoch.

Kein Wunder, denn ein Blick auf die Autohöfe, die oft nur wenige Kilometer von der Autobahn entfernt liegen, offenbart eine völlig andere Preiswelt. Aufgrund ihrer schlechteren Lage versuchen sie, mit günstigeren Preisen für Kraftstoff, Speisen und die Toilettenbenutzung zu punkten.

Besonders für ausländische Reisende, die mit dem Wettbewerb hierzulande nicht vertraut sind, sind diese Unterschiede oft unbekannt. Wer jedoch bereit ist kann abseits der Autobahnen seine Reisekasse erheblich schonen.

Der große Preisvergleich: So teuer sind Stopps an und abseits der Autobahn

Wie groß ist der Preisunterschied?
Laut einer Untersuchung des Autoclubs „Mobil in Deutschland“ sind die Preise an deutschen Autobahnraststätten im Durchschnitt 25 Prozent höher als bei nahegelegenen Autohöfen.

Wie groß die Ersparnis tatsächlich ist, hat der Autoclub „Mobil in Deutschland“ in einer aktuellen Untersuchung festgestellt. Dafür wurden stichprobenartig entlang der A3 (Köln–Passau), der A5 (Frankfurt–Basel), der A7 (Flensburg–Füssen) und der A9 (Berlin–München) jeweils zehn Raststätten und zehn Autohöfe in der unmittelbaren Umgebung miteinander verglichen.

An jeder dieser Stationen wurde ein identischer Warenkorb mit tankstellenüblichen Snacks und Getränken erworben. Gleichzeitig erfassten die Tester den Preis für eine 50-Liter-Füllung der gängigsten Kraftstoffe (Super E5, E10 und Diesel), um ein umfassendes Bild der Preisunterschiede zu erhalten.

Mit folgendem Ergebnis: Im Durchschnitt liegen die Preise an Raststätten um 25 Prozent höher als bei Autohöfen. Besonders deutlich wird das am Beispiel eines stillen Wassers, das an einem Autohof günstigstenfalls nur einen Euro, an einer Raststätte aber bis zu 3,99 Euro kosten kann.

Kleiner Umweg bringt 25 Euro Ersparnis

Wie viel lässt sich beim Tanken am Autohof sparen?
Bei einer 50-Liter-Tankfüllung Diesel betrug der Preisunterschied bis zu 56 Cent pro Liter. Das entspricht einer Ersparnis von mehr als 25 Euro.

Den größten Preisunterschied fanden die Tester jedoch beim Tanken. Laut „Mobil in Deutschland“ lag der Liter Diesel an einem Autohof im günstigsten Fall bei 1,58 Euro, während er an einer Autobahnraststätte bis zu 2,10 Euro kostete.

Der größte Preisunterschied betrug 56 Cent pro Liter und wurde auf der A5 zwischen einer Tank- und Rastanlage und einem Autohof festgestellt. Durch den kurzen Umweg konnten Autofahrer allein beim Dieselkraftstoff sparen: Für die 50-Liter-Füllung waren das 25 Euro.

Fazit

Warum sind die Preise an Raststätten so viel höher?
Laut dem Autoclub „Mobil in Deutschland“ liegt das an den Markstrukturen mit faktischen Monopolen für die Raststättenbetreiber.

Die Untersuchung zeigt, dass sich das Tanken abseits der Autobahn fast immer auszahlt. Solche extremen Preisunterschiede wie in der aktuellen Untersuchung hat der Autoclub „Mobil in Deutschland“ eigenen Angaben zufolge noch nie gemessen. Sie sind laut dem Club das Ergebnis der speziellen Wettbewerbssituation in Deutschland. Die Gründe liegen in der Vergangenheit:

„Bei der Privatisierung der Nebenbetriebe auf Bundesautobahnen hat der Bund einen Großteil der Standorte langfristig an nur wenige Betreiber vergeben – faktisch Monopole. Solche Marktstrukturen schränken den Wettbewerb ein und führen häufig zu höheren Preisen für die Verbraucher“, so Club-Präsident Michael Haberland.

Quellen: focus.de, mobil.org

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