In Amsterdam wird überlegt, ein neues Tempo-Limit für E-Bikes einzuführen. Hintergrund sind die steigenden Unfallzahlen und Gefährdung von anderen Radfahrern und Fußgängern. Wem die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht passt, der soll auf der Straße fahren.

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Mit dem E-Bike schneller ans Ziel
Mit steigenden Temperaturen greifen immer mehr Menschen zu dem Fahrrad, um von A nach B zu kommen. Gerade in Amsterdam, der Fahrradmetropole schlechthin, sieht man häufig mehr Fahrräder als Autos auf den Straßen. Das oftmals schnellere E-Bike ist eine willkommene Alternative zum herkömmlichen Fahrrad. Dabei handelt es sich um ein Rad mit elektrischem Hilfsmotor, der den Fahrer unterstützt. Abhängig von der Bauart liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 25 km/h. Doch das will die Amsterdamer Stadtverwaltung bald schon ändern.
Amsterdamer Verwaltung will die Verkehrssicherheit erhöhen
In Deutschland sorgte im Sommer 2022 bereits die FDP für eine hitzige Debatte zum Tempo-Limit für Fahrradfahrer. Jetzt soll es auch in den Niederlanden eine Anpassung der Höchstgeschwindigkeit geben. Dutch News berichtet, dass die Beamten eine Begrenzung der Geschwindigkeit auf 20 km/h auf den Radwegen einführen wollen. Denn mit dem höheren Tempo der motorisierten Fahrräder gibt es auch mehr Risiken im Straßenverkehr.
Die Zahlen zu Unfällen mit motorisierten Fahrrädern zeigen einen erschreckenden Trend: Im vergangenen Jahr gab es in Amsterdam 74 solcher Unfälle. Das sind doppelt so viele, wie im Jahr zuvor. Dabei sind besonders Kinder und Ältere gefährdet, schreibt die Amsterdamer Verkehrschefin Melanie van der Horst, in einem Brief an den Gemeinderat. Sollten E-Bike Nutzer dennoch schneller fahren wollen, müssten Sie zukünftig auf der Straße fahren.
Landesweite Änderung nötig
Doch eine gesetzliche Reduktion der Geschwindigkeit auf Radwegen ist nur auf Landesebene möglich. EFahrer berichtet, dass Melanie van der Horst sich nun in Den Haag, dem Parlaments- und Regierungssitz der Niederlande, dafür einsetzt. Wann es eine Entscheidung geben wird, ist noch nicht bekannt.
Warn-App für Fahrradfahrer
In der Zwischenzeit überlegt die Amsterdamer Stadtverwaltung auf anderem Weg, die Sicherheit im Verkehr zu erhöhen: die intelligente Tempo-Anpassung. Es handelt sich dabei um eine App, die Radfahrer warnen soll, wenn sie in eine Zone mit empfohlener niedriger Geschwindigkeit einfahren.
Dafür müssten Radfahrer jedoch das Handy in einer Halterung am Lenkrad haben. Denn sollten Sie erwischt werden, wie Sie ihr Handy beim Fahrradfahren in der Hand haben, droht Ihnen ein Bußgeld in der Höhe von 150 Euro. Dazu kommt, dass die Benachrichtigung vermutlich Fahrer vom Verkehrsgeschehen ablenken und zu einem Unfall führen könnte. Ob die App demnach eingeführt wird, kann noch nicht beurteilt werden.
Bei Radfahrern gibt es noch keine Messsysteme
Geschwindigkeitsverstöße beim Autofahren werden durch verschiedene Messsysteme festgestellt. Unter anderem gibt es:
- Mobile Blitzer
- Stationäre Blitzer
- ProViDa (Proof Video Data System)
Dabei dient das Kennzeichenschild als eins der wichtigsten Mittel, um solche Vergehen nachzuverfolgen. Fahrräder und E-Bikes fallen jedoch nicht unter die Kennzeichen-Pflicht. Sogar wenn ein Blitzer eine Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit beim Fahrradfahren aufzeichnen würde, können die Beamten nur schwer ermitteln, wem das Fahrrad gehört.
Trägt man auch noch einen Helm oder eine Fahrrad-Maske, ist das Gesicht auf dem Bild schwer bis beinahe unmöglich zu erkennen. Zurzeit können rasende Fahrradfahrer nur sanktioniert werden, wenn ein Polizist vor Ort ist. Um solche Delikte zukünftig erfolgreich zu ahnden, bräuchte es dementsprechend ständige Verkehrskontrolle durch Dienstkräfte, neue Messsysteme oder auch eine Kennzeichen-Pflicht für Fahrräder.
Bußgeldvorwürfe stets über Geblitzt.de prüfen lassen
Bei Geblitzt.de arbeitet die CODUKA GmbH eng mit großen Anwaltskanzleien zusammen und ermöglicht es Betroffenen, sich gegen Bußgelder, Punkte und Fahrverbote zu wehren.
Rechtsschutzversicherungen übernehmen die Kosten eines vollständigen Leistungsspektrums unserer Partnerkanzleien. Ohne eine vorhandene Rechtsschutzversicherung übernimmt die CODUKA GmbH als Prozessfinanzierer die Kosten der Prüfung der Bußgeldvorwürfe und auch die Selbstbeteiligung Ihrer Rechtsschutzversicherung.
Täglich erreicht das Geblitzt.de-Team eine Flut von Anfragen. 12 % der betreuten Fälle werden eingestellt, bei weiteren 35 % besteht die Möglichkeit einer Strafreduzierung.
Quellen: dutchnews.nl, efahrer.chip.de, inside-digital.de
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