Bürgermeister von Oberhaching bringt Rennrad-Blitzer ins Gespräch
Nicht nur motorisierte Verkehrsteilnehmer, sondern auch Rennradfahrer können mit ihrer beachtlichen Geschwindigkeit eine Gefahr im Straßenverkehr darstellen. Im Gegensatz zu Autofahrern werden Radler bei einem Tempoverstoß jedoch nicht geblitzt. Eine Gemeinde im Landkreis München will das jetzt ändern.

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Schneller als die StVO
Am Radweg durch den Perlacher Forst zwischen Oberhaching und München befindet sich auch der beliebte Biergarten „Kugler Alm“. Damit die Besucher vor Raserei geschützt sind, gilt ein Tempolimit von 10 km/h. Doch die zahlreichen Rennradfahrer schenken der Straßenverkehrsordnung (StVO) wenig Beachtung. Laut Oberhachings Bürgermeister Stefan Schelle würden täglich rund 5.000 Biker die Stelle passieren, wobei es häufig zu gefährlichen Situationen komme.
Aggression pur!
Welche Gefahr geht von den Rennradfahrern in Oberhaching aus?
Betroffene vor Ort berichten von zahlreichen Geschwindigkeits- und Vorfahrtsverstößen. Neben Beschimpfungen und Sachbeschädigungen hat es auch schon Unfälle mit Verletzten gegeben.
„Richtig aggressiv und teilweise komplett rücksichtslos“ sei das Fahrverhalten der Rennradfahrer, wie Schelle im Interview mit dem Münchner Merkur betont. Der Bürgermeister habe das sogar schon am eigenen Leib erfahren müssen: „Erst vor ein paar Tagen hatte ich einen Termin in der Kugler Alm. Hinter mir war noch weit entfernt ein Rennradfahrer. Also blinkte ich rechts, bog langsam rechts in die Parklücke ab. Plötzlich schießt der Mann rechts an mir vorbei. Da ist Tempo 10! Die Schimpfwörter sind nicht zitierfähig – den Stinkefinger gab es gratis.“
Andere Bürger wären sogar schon angespuckt, angeschrien und körperlich angegangen worden. Zudem hätte ein Radler einem Rentner den Rückspiegel abgetreten. Doch damit nicht genug: In einem Fall sollen zwei Rennradfahrer einer Radfahrerin die Vorfahrt genommen haben, woraufhin alle drei im Krankenhaus gelandet wären.
Kampfansage an „Radl-Rambos“
Welche Gegenmaßnahmen plant die Gemeinde?
Oberhachings Bürgermeister Stefan Schelle plant die Installation einer Lichtschrankenmessanlage, um zu schnelle Rennradfahrer zu blitzen.
Um die „Radl-Rambos“ in ihre Schranken zu weisen, denkt Schelle über den deutschlandweit ersten Rennrad-Blitzer nach. Mit einer Lichtschrankenmessung will der Bürgermeister für Recht und Ordnung sorgen. Geplant ist, rund 100 Meter hinter der Schranke die Polizei zu positionieren, welche die Tempo-Sünder aus dem Verkehr ziehen soll. Wird dann ein Fahrer zum Beispiel mit 50 km/h in einer Tempo-10-Zone erwischt, muss er mit einem hohen Bußgeld rechnen und für einen Monat lang seinen Pkw-Führerschein abgeben.
Ein Problem, so Schelle, müsse dafür allerdings gelöst werden: „Die Zulassung für dieses Messgerät gilt nur für Kraftfahrzeuge, nicht jedoch für Fahrräder. Aus diesem Grund prüfen der Zweckverband zusammen mit Gemeindetag und Deutschem Städte- und Gemeindebund unter Hochdruck, dass wir so schnell wie möglich eine Zulassung bekommen.“
Wüste Beschimpfungen
Wurden vorab bereits andere Schritte unternommen?
Aktionen wie das Anbringen von Bodenschwellen sowie der Versuch, mit den Rennradfahrern ins Gespräch zu kommen, führten zu keiner Verbesserung der Lage.
Für Schelle ist ein Rad-Blitzer die einzig verbliebene Möglichkeit, dem wilden Treiben der Raser auf zwei Rädern ein Ende zu setzen. Vorausgegangene Ausbremsversuche wären fehlgeschlagen. So wurden Ende Juni drei Bodenschwellen an der Kugler Alm verlegt sowie Müsliriegel und Obst an die Rennradfahrer verteilt, um die Gemüter zu besänftigen. Gebessert habe sich danach kaum etwas. Die zur Deeskalation vor Ort präsenten Polizeibeamten wären von den Radlern obendrein auch noch wüst beschimpft worden.
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Quelle: merkur.de
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