PoliScan Speed von Vitronic: Laser-Blitzer mit Tücken

Wie funktioniert der PoliScan Speed von Vitronic?

Mit einem rotierenden Laserscanner (LIDAR) erfasst das Gerät die Position und Geschwindigkeit von Fahrzeugen kontaktlos. Bis zu 100 Messungen pro Sekunde ermöglichen die Auswertung mehrerer Fahrzeuge gleichzeitig.

Können bei PoliScan-Messungen Fehler passieren?

Ja. Häufige Ursachen sind falsche Ausrichtung, fehlerhafte Kalibrierung, Mehrfacherfassungen oder fehlerhafte Datenzuordnung. Auch äußere Einflüsse wie Spiegelungen oder Hindernisse können die Messung verfälschen.

Lohnt sich ein Einspruch gegen die Bußgeldvorwürfe?

Wenn der Verdacht besteht, dass bei der Messung etwas nicht korrekt lief, erhöht sich die Chance, einen Bußgeldvorwurf abzuwehren. Vor allem bei fehlenden Protokolldaten oder unsachgemäßer Aufstellung steigen die Chancen, den Bescheid erfolgreich anzufechten.

Einsatzfelder, Funktionsweise und technische Grenzen

Wer vom PoliScan Speed der Firma Vitronic geblitzt wird, sollte genau hinschauen. Der Laserblitzer kommt häufig inner- und außerorts zum Einsatz und kann verschiedenste Verkehrsverstöße dokumentieren. Doch seine Messungen sind nicht immer fehlerfrei oder regelkonform. Fehler bei der Aufstellung, technische Ungenauigkeiten oder menschliche Bedienfehler können zu zweifelhaften Ergebnissen führen. Bußgeldvorwürfe, die auf PoliScan-Messungen beruhen, sind daher keineswegs unangreifbar und bieten häufig Ansatzpunkte für eine erfolgreiche Anfechtung.

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Einsatzbereiche und Varianten

Der PoliScan Speed wird in mehreren Varianten angeboten und kommt daher in unterschiedlichen Verkehrssituationen zum Einsatz. Stationäre Systeme, oft in Form einer Säule, finden sich häufig an Unfallschwerpunkten, Ortseinfahrten oder stark befahrenen innerstädtischen Straßen.

Mobile Varianten, etwa in Anhängern, Einsatzfahrzeugen oder als temporäre Installationen, sieht man eher im kurzfristigen Einsatz an wechselnden Standorten, zum Beispiel auf Landstraßen, Autobahnen oder in Baustellenbereichen. Eine Überwachung mit den Anlagen ist sowohl inner- als auch außerorts möglich.

Die etwa 100.000 Euro teuren Geräte der PoliScan-Serie erfassen nicht nur Tempoverstöße, sondern können auch zur Überwachung von Rotlichtverstößen sowie zur Erkennung von Kfz-Kennzeichen dienen. All dies kann das System leisten, ohne dass während des laufenden Messbetriebs eine manuelle Bedienung notwendig ist.

So funktioniert der PoliScan Speed

Das technologische Herzstück des PoliScan-Speed-Blitzers ist die sogenannte LIDAR-Messtechnik (deutsch: Laserbasierte Entfernungsmessung). Im Gegensatz zu mechanischen Sensoren, die in die Fahrbahn integriert sind und physisch überfahren werden müssen, basiert dieses Verfahren auf optischer Laufzeitmessung. So lassen sich die Position und die Geschwindigkeit von Kraftfahrzeugen kontaktlos erfassen.

Dabei sendet das Gerät in schneller Abfolge Laserimpulse aus, die mithilfe eines rotierenden Spiegels fächerförmig in den Verkehrsraum projiziert werden. Diese Strahlen treffen auf vorbeifahrende Fahrzeuge und werden von deren Oberflächen reflektiert.

Anhand der Zeit, die das Licht für den Hin- und Rückweg benötigt – der sogenannten Laufzeit der Reflexion – berechnet das Gerät die Position jedes Objekts im Erfassungsbereich. Geschwindigkeiten zwischen 10 und 320 km/h werden anschließend aus der Veränderung der Positionen innerhalb kurzer Zeitabstände abgeleitet. Die Erfassungsrate liegt dabei bei bis zu 100 Messungen pro Sekunde.

Messfehler und Ungenauigkeiten

Theoretisch ermöglicht dieses Verfahren die Überwachung mehrerer Fahrstreifen und Fahrtrichtungen gleichzeitig. Allerdings können Faktoren wie schräger Einfallswinkel, unterschiedliche Entfernungen oder Verkehrsbedingungen die Messgenauigkeit negativ beeinflussen.

Daher ist der PoliScan-Speed-Blitzer alles andere als unfehlbar. Eine seiner häufigsten Fehlerquellen ist die unsachgemäße Aufstellung, denn die Qualität der Messung hängt stark von einer korrekten Positionierung sowie einer regelmäßigen und sachgemäßen Kalibrierung des Systems ab.

In der Regel liegt der effektive Messbereich des PoliScan Speed zwischen etwa 10 und 75 Metern vor dem Gerät. Innerhalb dieses Bereichs werden Fahrzeuge erfasst, verfolgt und ausgewertet.

Ist das Gerät nicht korrekt ausgerichtet und positioniert, können Fahrzeuge falsch zugeordnet und irrtümlich geblitzt werden. Die korrekte Handhabung ist entscheidend.

„Schräge“ Messung: der Cosinus-Effekt

Das zeigt sich auch bei dem sogenannten Cosinus-Effekt. Hierbei handelt es sich um eine Unterschätzung der tatsächlichen Geschwindigkeit, wenn das Gerät nicht einhundertprozentig frontal ausgerichtet ist.

Ist der Winkel zu schräg, wird das tatsächliche Tempo zu niedrig berechnet. Das mag aus Autofahrersicht zunächst kein Problem sein, weil damit ein wohlwollenderes Messergebnis verbunden ist, wirft aber auch kein „gutes Licht“ auf die Zuverlässigkeit des Geräts.

Typische Messfehler

Hier eine Übersicht weiterer, typischer Negativfaktoren, die die Präzision einer PoliScan-Speed-Messung beeinträchtigen und als Anhaltspunkte dienen können, um die Anfechtbarkeit eines Bußgeldvorwurfs zu prüfen:

  • Fehlerhafte Ausrichtung des Geräts
  • Mehrfacherfassungen und Objektverwechslungen bei dichtem Verkehr
  • Falsche Zuordnung von Tempo zu Foto
  • Unzureichende oder fehlende Kalibrierung/Eichung des Messgeräts
  • Mangelnde Transparenz und Dokumentation der Auswertesoftware und Rohdaten
  • Ungültige oder unvollständige Messprotokolle
  • Störungen durch Spiegelungen, Reflexionen oder verdeckte Hindernisse

AG Dortmund: Messung muss überprüfbar sein

Auch das Amtsgericht Dortmund hat in einem entsprechenden Gerichtsurteil betont, dass PoliScan-Messungen nur bei korrektem Dokumentieren aller Daten wie Eichmarken im Messprotokoll beziehungsweise der Mess- oder Auswertesoftware Bestand haben (729 OWi‑268 Js 1065/17‑178/17).

In dem konkreten Fall war ein Messbeamter nicht in der Lage, entsprechende „Zusatzdaten“ zu erhalten, die eine Überprüfung der Messung möglich gemacht hätten. Das Urteil zeigt, wie wichtig eine lückenlose Dokumentation für die Rechtssicherheit von Blitzermessungen mit dem PoliScan ist.

Folgen für Bußgeldverfahren

Sowohl die korrekte Handhabung als auch die technischen Einschränkungen des PoliScan-Systems beeinflussen maßgeblich, ob Verkehrsverstöße, die damit erfasst wurden, verfolgt und geahndet werden können. Treten Fehler oder Ungenauigkeiten beim Blitzen auf, können Bußgeldvorwürfe leichter angefochten oder abgewehrt werden. Das ist beim PoliScan Speed keine Seltenheit.

Für Betroffene bedeutet dies oft bessere Chancen, sich gegen unfaire Strafen zu wehren, und für Behörden, dass sie bei der Beweislage besonders sorgfältig vorgehen müssen.

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