das Wichtigste zuerst
- Zeitumstellung: Nach der Umstellung auf Winterzeit treffen Pendler wieder auf die Aktivitätsphasen von Reh und Wildschwein, vor allem an Wald- und Feldrändern.
- Risiken: Verbände und Versicherer melden im Herbst regelmäßig mehr Wildunfälle sowie hohe Schadenkosten in Deutschland.
- Vorsichtsmaßnahmen: Tempo senken, Randbereiche im Blick behalten, Warnschilder ernst nehmen, rechtzeitig abblenden und bei Sichtung hupen.
- Im Notfall: Unfallstelle sichern, Polizei informieren, Tier nicht berühren, Fotos machen und für die Versicherung die Bescheinigung anfordern.

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Warum die Wildunfallgefahr nach der Zeitumstellung steigt
Wildtiere sind dämmerungsaktiv. Wenn die Uhr wie in dieser Woche um eine Stunde zurückgestellt wird, verlagert sich der Berufsverkehr genau in diese Aktivitätsfenster. So steigt die Wahrscheinlichkeit von Begegnungen auf Landstraßen deutlich. Verkehrsclubs wie der ADAC warnen deshalb rund um die Umstellung regelmäßig vor erhöhtem Risiko und empfehlen ein angepasstes Tempo an Risikoorten.
Besonders gefährdete Strecken und Zeiten
Besonders kritisch sind in diesem tierischen Zusammenhang Landstraßen durch Waldstücke, entlang von Feldern und an Bachläufen. Querungen durch Wild häufen sich vor allem in den frühen Morgenstunden sowie in der Dämmerung des späten Nachmittags und Abends.
Bekannte Wildwechsel-Routen sind durch entsprechende Warnschilder markiert. In diesen Abschnitten ist es zwingend notwendig, die Geschwindigkeit zu reduzieren und auch den Fahrbahnrand im Blick zu behalten.
So beugt man Wildunfällen vor
Tempo reduzieren, Geschwindigkeit anpassen und vorausschauend fahren. Abstand erhöhen und mit Nachzüglern rechnen, wenn ein Tier passiert hat. Fernlicht rechtzeitig abblenden, da Tiere erstarren können. Bei Wild im Scheinwerferlicht kontrolliert bremsen und hupen. Ein Ausweichmanöver birgt oft größere Gefahr als die Notbremsung auf gerader Strecke.
So reagiert man richtig nach einem Zusammenstoß
Wenn es zu einem Zusammenstoß kommt, muss sofort die Unfallstelle gesichert, Hilfe geleistet und die Polizei informiert werden. Das Tier darf weder angefasst noch mitgenommen werden. Eine Nachsuche sollte man nicht auf eigene Faust starten.
Versicherung und Regulierung
Die Teilkasko deckt in der Regel Schäden nach Wildunfällen. Viele Policen umfassen neben Haarwild auch weitere Tierarten. Vollkasko reguliert zusätzliche Eigenschäden. Für die Abwicklung sind Fotos von Stelle und Haarspuren hilfreich. Eine Wildunfallbescheinigung erleichtert die Regulierung gegenüber der Versicherung.
FAQ
Gibt es eine Pflicht, die Polizei zu rufen, wenn das Tier geflüchtet ist?
Ja. Die Polizei ist zu informieren, auch wenn das Tier wegläuft. Das dient der Gefahrenabwehr, der möglichen Nachsuche durch Jagdausübungsberechtigte und der Dokumentation für die Versicherung.
Zahlt die Teilkasko nur bei Haarwild?
Viele Teilkasko-Versicherungen decken heute Kollisionen mit Tieren aller Art ab. Die genauen Vertragsbedingungen sind maßgeblich. Für zusätzliche Eigenschäden, die nicht unmittelbar durch den Tierkontakt verursacht wurden, greift im Zweifel die Vollkasko-Versicherung.
Stand & Quellen
ADAC Württemberg warnt zur Zeitumstellung vor Wildwechsel und gibt Verhaltenstipps
GDV meldet 2024 Wildunfall-Schäden von über 1,1 Milliarden Euro
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