Verkehrsforscher warnt: Tempolimit auf Autobahnen könnte zu mehr Unfällen führen

19.05.2025 - 3 min Lesezeit

Fragen und Antworten zum Thema: Tempolimit auf der Autobahn

Was hat es mit der These auf sich, dass ein Tempolimit auf Autobahnen das Unfallrisiko erhöhen könnte?

Der Verkehrsforscher Professor Michael Schreckenberg geht davon aus, dass ein reduziertes Tempo zu „Langweile“ bei den Fahrern und damit zu einer erhöhten Ablenkung wie dem Blick aufs Handy führen kann.

Warum ist eine Geschwindigkeitsbegrenzung nicht als Stauprävention geeignet?

Staus, so der Experte, würden unabhängig von der Geschwindigkeit entstehen, womit es keinen Unterschied mache, ob man 130 oder 160 km/h fährt.

Was schlägt der Verkehrsexperte als Alternative vor?

Laut Michael Schreckenberg sollte ein Tempolimit auf Autobahnen nicht flächendeckend eingeführt werden, sondern nur da, wo es aufgrund von zum Beispiel Gefahrenstellen sinnvoll ist.

Geschwindigkeitsbegrenzung als Gefahrenherd?

Das Für und Wider der Einführung von einem flächendeckenden Tempolimit auf deutschen Autobahnen geht in die nächste Runde. Jetzt meldet sich Professor Michael Schreckenberg von der Universität Duisburg-Essen zu Wort. Der renommierte Verkehrsforscher geht davon aus, dass eine allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn die Unfallgefahr sogar erhöhen könnte. Mit welcher Begründung er diese These untermauert, erfahren Sie hier.

Verkehrsforscher warnt: Tempolimit auf Autobahnen könnte zu mehr Unfällen führen

Herr Loeffler / shutterstock.com

Stauvermeidung eine Mär

Während die Befürworter eines Tempolimits wie Bündnis 90/Die Grünen mit Klimaschutz und Verkehrssicherheit argumentieren, kommt der Vorschlag für so manchen Autofahrer einer Verletzung ihrer persönlichen Freiheit gleich. Der Verkehrsforscher Michael Schreckenberg bringt weitere Argumente ins Feld, die gegen ein Tempolimit sprechen würden.

So sagt er im Gespräch mit IPPEN.MEDIA, dass die Annahme, ein Tempolimit würde Staus reduzieren, „eines der größten Märchen, die kursieren“, sei. Denn, so der Hochschullehrer: „Staus entstehen bei niedrigen Geschwindigkeiten, wenn die Dichte groß ist. Ob sie jetzt 130 oder 160 km/h fahren dürfen, hat mit der Stauentstehung dann nichts zu tun.“

Geringere Geschwindigkeit hat Ablenkungspotenzial

Schreckenberg geht sogar noch einen Schritt weiter und mahnt die Sicherheit auf deutschen Straßen an: „Auf gut ausgebauten Autobahnen ist ein Tempolimit sogar risikoreich, weil ich dann bei Tempo 120 anfange, mich zu langweilen […]. Sie sind dann unterfordert. Und dann fangen Sie natürlich in Ihrem Fahrzeug an, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen – vielleicht auch mit dem Smartphone.“

Im Rahmen seiner Untersuchung von tödlichen Verkehrsunfällen im Raum Köln habe der Experte festgestellt, dass 40 bis 60 Prozent der tödlichen Unfälle von Alleinfahrenden auf Ablenkung zurückzuführen sind. Dieses Risiko könnte durch die Einführung einer generellen Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen steigen. Das bedeutet aber nicht, dass sich Schreckenberg grundsätzlich gegen Tempolimits wehren würde. Stattdessen plädiert der Verkehrsforscher für situationsabhängige Lösungen.

Ego-Monster hinterm Steuer

Dass Autofahrer aber häufig auch zu schnell und aggressiv unterwegs sind, bestreitet der Professor nicht. Dieses Fahrverhalten hätte in den letzten Jahren spürbar zugenommen. „Wenn ein Mensch ein Auto besteigt, ist er eine andere Person als im normalen privaten Leben. Das ist, wie wenn Sie im Kopf einen Schalter umlegen“, so Schreckenberg. Im Straßenverkehr werden mittlerweile „viele Menschen einfach zum Tier“, sehen im anderen Fahrer den Gegner und sind nur auf den eigenen Vorteil bedacht.

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Quellen: 24auto.de, merkur.de

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