VDA-Ladenetzranking: Versorgung wächst, doch Flickenteppich bleibt

04.11.2025 - 4 min Lesezeit
das Wichtigste zuerst
  • Studie: Das VDA-Ranking vergleicht anhand amtlicher Daten den Bestand an E-Autos mit der Anzahl öffentlicher Ladepunkte pro Bundesland.
  • Ergebnisse: Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen sind Spitzenreiter, das Saarland ist Schlusslicht.
  • Kernproblem: Die Ladeinfrastruktur hat sich nur minimal verbessert und bleibt ein regionaler Flickenteppich.
  • Forderung: Der Ausbau muss schneller erfolgen, um „weiße Ladeflecken“ zu beseitigen und das Vertrauen der Verbraucher zu stärken.
VDA-Ladenetzranking: Versorgung wächst, doch Flickenteppich bleibt

© Scharfsinn / shutterstock.com

Leichter Aufwärtstrend bei den Ladesäulen

Die Ladeinfrastruktur für Elektroautos in Deutschland hat sich zwar leicht verbessert, bleibt aber ein Flickenteppich. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des VDA, die auf Daten der Bundesnetzagentur und des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) basiert. Darin werden deutliche Unterschiede bei der Versorgungsdichte zwischen den Bundesländern aufgezeigt.

Was der T-Wert bedeutet: E-Autos im Verhältnis zur Säule

Um den Fortschritt beim Ausbau der Ladeinfrastruktur zu beurteilen, wurden für das sogenannte VDA-E-Ladenetz-Ranking aktuelle Zahlen vom 1. Juli 2025 zugrunde gelegt. Dabei ermittelte der Verband die wichtigste Kennzahl, den sogenannten T-Wert, aus dem direkten Verhältnis des Bestandes an E-Autos (KBA) zur Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte (Bundesnetzagentur).

Dieser Wert zeigt an, wie viele E-Pkw (inklusive Plug-In-Hybride) sich im Durchschnitt eine Säule teilen müssen. Die Auswertung erfolgte detailliert nach Städten, Landkreisen und Bundesländern, um die regionalen Unterschiede präzise abzubilden.

Bundesländer-Ranking zeigt Schieflage

Mit folgendem Ergebnis: Die Ladeinfrastruktur hat sich zahlenmäßig verbessert. Zum 1. Oktober 2025 waren rund 180.000 öffentliche Ladepunkte registriert, was einer Steigerung von rund 16 Prozent im Jahresvergleich entspricht.

Im Durchschnitt kommen bundesweit noch immer 16,7 Stromer auf eine Ladesäule, was einer minimalen Verbesserung gegenüber 17,3 E-Autos im Vorjahr gleichkommt. Allerdings stagniert die Versorgungsdichte und auch der E-Pkw-Bestand ist gewachsen.

RangBundeslandT-Wert (E-Pkw je Ladepunkt)E-Pkw-BestandLadepunkte
1Mecklenburg-Vorpommern11.727.4392.354
2Thüringen11.741.2803.582
3Sachsen12.074.4336.205
14Nordrhein-Westfalen19.5647.74433.286
15Rheinland-Pfalz21.0142.2466.788
16Saarland24.631.2561.272
 Bundesdurchschnitt16,72.877.05140.777

 

Eine Stagnation, die von großen regionalen Unterschieden begleitet wird. Im VDA-Ranking nach der Ladepunkt-Dichte (T-Wert) schneiden Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen am besten ab. Hier müssen sich rechnerisch jeweils nur 11,7 Autos mit alternativen Antrieben einen öffentlichen Ladepunkt teilen. Im Saarland ist dieser Wert hingegen mehr als doppelt so hoch: Auf einen Ladepunkt kommen dort 24,6 Elektrofahrzeuge.

VDA fordert mehr Tempo beim Netzausbau

Betrachtet man die reine Ladeleistung, so wächst die Zahl der öffentlich zugänglichen Lademöglichkeiten laut dem VDA nahezu genauso schnell wie der Bestand an Elektro- und Hybridfahrzeugen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die pro Auto verfügbare Ladeleistung von 2,1 kW auf 2,4 Kilowatt. Dennoch geht der Ausbau aus Sicht des Verbands nicht schnell genug voran.

Das Vertrauen der Verbraucher, immer und überall einfach und schnell laden zu können, sei zentral für die Akzeptanz der Elektromobilität, so VDA-Chefin Hildegard Müller. „Es braucht unbedingt wieder mehr Tempo, denn noch immer gibt es Nachholbedarf und zu viele weiße Ladeflecken auf der Deutschlandkarte.“

Stand & Quellen

VDA Ladenetz-Ranking Übersicht

VDA Ladenetz-Ranking Überblicksseite mit Methodik

VDA PDF: Ergebnisse Stand 1. Juli 2025 (T-Wert Länder)

Bundesnetzagentur: E-Mobilität, Ladesäulenregister und Datenzugang

Bundesnetzagentur: Ladesäulenkarte und Datendownload

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