Umfrage ergibt: Aggressionspotential im Straßenverkehr nimmt drastisch zu

17.11.2023 - 4 min Lesezeit

Deutsche Autofahrer rasen, drängeln und provozieren gern

Weltweite Krisen, Migrationsdebatten und soziale Ungleichheiten. Der gesellschaftliche Umgangston hat sich in den letzten Jahren in Deutschland zunehmend verschärft. Das spiegelt sich auch beim Miteinander im Straßenverkehr wider. Laut einer aktuellen Umfrage geben viele der Befragten offen zu, mit ihrer aggressiven Fahrweise die Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer billigend in Kauf zu nehmen.

Umfrage ergibt: Aggressionspotential im Straßenverkehr nimmt drastisch zu

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Grenzüberschreitungen als Normalität

Wie eine Umfrage der Unfallforschung der Versicherer (UDV) zeigt, ist die Bereitschaft zu Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung (StVO) derzeit so hoch wie nie zuvor. Laut Siegfried Brockmann, dem Leiter der UDV, gehe es vielen Verkehrsteilnehmern darum, ihren eigenen Willen – wie etwa, schneller ans Ziel zu kommen – auf Kosten anderer durchzusetzen.

Mit Wut im Bauch aufs Gaspedal

Dazu gehören unter anderem das Rechtsüberholen und Drängeln auf der Autobahn oder das Ausbremsen anderer Fahrer. So stimmten 44 Prozent der folgenden Aussage zu: „Drängelt mich die Person hinter mir, trete ich kurz auf die Bremse, um diese zu ärgern.“ Bei früheren Befragungen fiel dieser Wert deutlich niedriger aus.

Ähnlich verhält es sich mit der Zustimmung zu „Wenn ich mich ärgere, fahre ich viel schneller als sonst“ und „Wenn vor mir ein Auto bummelt, muss ich drängeln, um vorbeizukommen“. Diese Fragen bejahten jeweils 53 Prozent bzw. 39 Prozent.

Dabei ist den Befragten durchaus bewusst, dass aggressives Fahren die Unfallgefahr erhöht. 87 Prozent gaben an, dass zum Beispiel zu schnelles Fahren oder Abstandsverstöße sehr häufig zu Unfällen führen würden. Zugleich zeigen Statistiken, dass die Zahl der Unfälle mit schwerwiegenden Folgen im vergangenen Jahr wieder deutlich gestiegen ist, was sicherlich auch mit dem Fahrverhalten der Verkehrsteilnehmer zu begründen ist.

Ursachenforschung – ein Erklärungsversuch

„Wie wir außerhalb des Verkehrs miteinander umgehen, spielt eine Rolle“, versucht Brockmann die Problematik einzuordnen. So würden besonders Personen gegen die Regeln verstoßen, die auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen gewohnt wären, sich durchzusetzen. Vorgaben der StVO würden solchen Menschen ein Dorn im Auge sein. Daher müsse man diese Fahrer „so gut es geht dazu zwingen, die Straßenverkehrsordnung einzuhalten und gefährliches Verhalten zu unterlassen“.

Auch ohne Motor aggressiv

Doch die neue Lust am Regelbruch hat nicht nur Autofahrer, sondern auch Fußgänger und Radfahrer ereilt. Für viele wäre es laut Umfrage kein Problem, bei Rot über die Ampel zu gehen bzw. mit dem Fahrrad auf dem Gehweg oder dem Radweg entgegen der Fahrtrichtung zu fahren.

Dabei käme auch die Einstellung zutage, so Brockmann, dass man sich in seiner Verhaltensweise bestätigt fühle, wenn es nicht zu Sanktionen komme. Immerhin ist die Zahl der Radfahrer, die zugeben, unter Alkoholeinfluss am Straßenverkehr teilzunehmen, im Vergleich zur Vorgängerstudie von 50 Prozent auf 44 Prozent gesunken.

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Quelle: welt.de

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