das Wichtigste zuerst
- Extremwetter: Ab Windstärke 5 ist von einem Sturm die Rede. Ab Windstärke 10 sollte man das Kfz komplett stehenlassen.
- Maßnahmen: Geschwindigkeit anpassen, Abstand vergrößern, Risikoorte meiden.
- Gefahrenorte: Brücken, Waldschneisen und Tunnelausgänge sind typische Böen-Hotspots.
- Niederschlag: Sturm geht oft mit Starkregen einher. Im Extremfall ist dann Schritttempo anzuraten.
- Überholen: Besonders windanfällige, große Fahrzeuge sollten behutsam oder gar nicht überholt werden.
- Fahrradfahrer: Auch Radfahrer sind bei starkem Wind besonders gefährdet.

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Das sind die wichtigsten Faustregeln bei Sturm
Wird stürmisches Wetter vorhergesagt, ist es ratsam, sich bereits vor dem Start darauf vorzubereiten. Das beinhaltet beispielsweise das Vermeiden von Straßen, die durch Wälder führen. Bereits ab Windstärke 5 mit Geschwindigkeiten von 29 bis 38 km/h ist besondere Vorsicht geboten.
Denn starker Wind kann jedes Fahrzeug leicht von der Fahrbahn drücken. Die wichtigste Regel lautet daher: Das Tempo muss angepasst werden. Erfasst eine Windböe das Auto, kann man bei niedriger Geschwindigkeit wesentlich einfacher reagieren und gegenlenken.
Bei schwerem Sturm, das heißt ab Windstärke 10, oder gar einer Orkanwarnung sollte man das Auto oder Motorrad keinesfalls mehr bewegen. Es gibt Streckenabschnitte, auf denen für Gespanne bei stürmischer Wetterlage ohnehin ein Fahrverbot besteht.
Typische Gefahrenorte bei Extremwetter
Besonders gefährlich sind starke Winde auf Brücken, in Schneisen zwischen Wäldern oder direkt nach Tunnelausgängen. Hier besteht ein erhöhtes Risiko, plötzlich von seitlichen Luftstößen erfasst zu werden oder dass Äste hinabfallen. Hinweisschilder oder Windsäcke signalisieren diese Gefahrenpunkte oft.
Das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer sollte zudem noch aufmerksamer wahrgenommen werden als unter normalen Wetterbedingungen, da diese durch die starken Umwelteinflüsse unberechenbarer handeln können.
Im Fahrzeugtank beziehungsweise der Batterie sollte man stets genügend Reserve haben, damit es bei Straßensperrungen und notwendigen Umfahrungen nicht zu Engpässen kommt.
Ein Sturm kommt selten allein: Starkregen
Stürmisches Wetter wird oft von Starkregen begleitet. Dieser kann die Sicht beim Autofahren deutlich beeinträchtigen. Auch hier gilt es, die Geschwindigkeit anzupassen und den Abstand zu vergrößern. Die Wischergeschwindigkeit sollte der Wassermenge angepasst und das Abblendlicht eingeschaltet werden, falls dies nicht ohnehin automatisch geschieht.
Nimmt der Regen extreme Ausmaße an und man nutzt eine Autobahn, empfiehlt der ADAC, auf den rechten Fahrstreifen zu wechseln, die Warnblinkanlage zu aktivieren und die Geschwindigkeit im Zweifelsfall auf Schritttempo-Niveau zu verringern.
Anfällige Fahrzeugtypen
Für Fahrzeuge mit großer Angriffsfläche, wie Transporter, Wohnmobile und Anhängergespanne, sind stürmische Bedingungen besonders herausfordernd. Wird ein mitgeführter Anhänger instabil, muss durch sofortiges Abbremsen und Geschwindigkeitsreduzierung stabilisierend eingegriffen werden. Dabei ist stets darauf zu achten, den rückwärtigen Verkehr nicht zu gefährden.
Vorsicht beim Überholen
Große Fahrzeuge sollte man daher nur mit Bedacht überholen. Verlässt man den Schutz des Windschattens, kann der Wind das eigene Fahrzeug plötzlich erfassen und aus der Spur drücken. Es empfiehlt sich, solche Manöver zu unterlassen, wenn die Windverhältnisse schwer einzuschätzen sind und vorsichtshalber hinter dem Vordermann zu verharren.
Radfahrer im Sturm
Auch Radfahrer sind bei starkem Wind gefährdet, da ihre geringe Masse und die große seitliche Angriffsfläche sie hochgradig windanfällig machen. Starke Böen können Radfahrer blitzschnell von ihrer Spur abdrängen oder sie zum unvorhersehbaren Gegenlenken zwingen, um nicht zu stürzen.
Dies macht ihre Fahrlinie für andere Verkehrsteilnehmer unberechenbar. Ein besonderes Risiko entsteht beim Überholen: Verlässt der Radfahrer den Windschatten eines großen Fahrzeugs, wird er abrupt von der vollen Seitenwindkraft erfasst und kann in die Fahrspur des Autos gedrückt werden.
Stand & Quellen
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