Frisch am Steuer – das wird teuer!
Den Führerschein zu machen, ist teurer denn je. Wer heute den „Lappen“ in den Händen halten will, muss tief in die Tasche greifen. 4.000 Euro sind mittlerweile die Regel, selbst wenn man die Prüfung auf Anhieb besteht. Der Druck für Fahranfänger wird damit immer größer: Sie müssen höllisch aufpassen, die extrem teure Fahrerlaubnis nicht wieder zu verlieren – und noch einmal draufzuzahlen.

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Preisanstieg übertrifft Inflationsrate
Wie stark sind die Führerscheinkosten seit 2020 gestiegen?
Seit 2020 sind die Kosten für den Führerschein jedes Jahr stärker gestiegen als die allgemeine Inflationsrate.
Die Preise für den Besuch einer Fahrschule und das Absolvieren von Fahrprüfungen sind seit Beginn des Jahrzehnts drastisch gestiegen. Laut Statistischem Bundesamt lagen die Preissteigerungen in jedem Jahr seit 2020 über der allgemeinen Inflationsrate. Damit ist gemeint, dass die Kosten für den Führerschein im Vergleich zu anderen Lebenshaltungskosten wie für Lebensmittel, Miete oder andere Konsumgüter deutlich stärker angestiegen sind.
38 Prozent teurer seit 2020
Wie stark ist der Führerschein seit 2020 konkret teurer geworden?
Fahrschulanwärter mussten im Jahr 2024 rund 38 Prozent mehr zahlen als noch vier Jahre zuvor.
Konkret bedeutet dies für Fahrschulanwärter, dass sie 2024 rund 38 Prozent mehr zahlen mussten als noch vier Jahre zuvor. Auch der ADAC hat Zahlen zu den Führerscheinkosten ermittelt. Demnach sind Preise von etwa 4.000 Euro im Jahr 2025 keine Seltenheit. Laut dem Automobilclub sind die Erhöhungen der letzten Jahre unter anderem auf gestiegene Kosten für Kraftstoff, Fahrzeuge und Personal zurückzuführen.
Vorsicht nach der Prüfung: So riskant ist die Probezeit wirklich
Wie schnell kann man in der Probezeit den Führerschein verlieren?
Schon zwei A-Verstöße (z. B. Überfahren einer roten Ampel) oder mehrere B-Verstöße (z. B. Gurtverstoß) können zum Entzug der Fahrerlaubnis führen.
Nach dem teuren Erwerb des Führerscheins müssen Fahranfänger zudem besonders vorsichtig sein. Schon ein schwerwiegender Verkehrsverstoß (A-Verstoß), zum Beispiel eine Geschwindigkeitsüberschreitung von mehr als 20 km/h innerorts, das Überfahren einer roten Ampel oder ein riskantes Überholmanöver, führen in der Regel zur Verlängerung der Probezeit um zwei Jahre und zur Teilnahme an einer verpflichtenden Nachschulung.
B-Verstöße (leichtere Verstöße wie Handy am Steuer, Gurtverstoß, zu dichtes Auffahren) werden zunächst verwarnt. Wer zwei A-Verstöße oder mehrere B-Verstöße sammelt, riskiert den Entzug der noch jungen Fahrerlaubnis.
0,0-Promille für Fahranfänger: So schnell droht der Führerscheinentzug
Welche Folgen haben Alkohol- oder Drogenverstöße in der Probezeit?
Bereits eine Fahrt unter Alkohol- oder Drogeneinfluss kann Nachschulung, Verlängerung der Probezeit oder den Entzug der Fahrerlaubnis nach sich ziehen.
Ein weiterer Aspekt, der vor allem junge Menschen betrifft, kann zur Stolperfalle werden: Alkohol- oder Drogenkonsum sind für Fahranfänger besonders problematisch. Während erfahrene Kraftfahrer theoretisch bis 0,5 Promille fahren dürfen, gilt für Fahranfänger in der Probezeit die 0,0-Promille-Grenze. Bereits die geringste festgestellte Fahrt unter Alkoholeinfluss oder Drogeneinfluss kann zu einer Nachschulung, einer Verlängerung der Probezeit oder sogar zum Entzug der Fahrerlaubnis führen.
Verliert man tatsächlich seine Berechtigung zur Teilnahme am motorisierten Straßenverkehr, muss man nicht nur eine erneute Prüfung ablegen, sondern oft auch zusätzliche Kosten für Nachschulungen, medizinisch-psychologische Untersuchungen (MPU) oder andere Auflagen einplanen.
Regierungsparteien wollen gegenlenken
Was will die Bundesregierung gegen die steigenden Führerscheinkosten unternehmen?
Laut Bundesverkehrsminister Schnieder (CDU) müsse man an den hohen Durchfallquoten ansetzen.
Dass sich der Führerschein preislich in Richtung eines Luxusguts bewegt, findet auch der parlamentarische Geschäftsführer der SPD, Dirk Wiese, unerfreulich. Die Koalition plane daher, Maßnahmen zur Senkung der Kosten in Deutschland vorzuschlagen.
Im Verkehrsministerium arbeite bereits eine entsprechende Arbeitsgruppe an konkreten Möglichkeiten zur Einsparung. „Das wäre ein wichtiges Zeichen an die junge Generation, dass wir diesen Passus im Koalitionsvertrag mit Leben füllen“, so Wiese. In dem besagten Abschnitt heißt es: „Unter Wahrung hoher Standards wird die Fahrausbildung reformiert, um den Führerscheinerwerb bezahlbarer zu machen.“
Auch Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) betont, dass man die explosive Preisentwicklung „nicht kommentarlos hinnehmen“ dürfe. Um die Situation für Fahranfänger zu verbessern, müsse man seiner Meinung nach die hohen Durchfallquoten bei den Prüfungen angehen.
Quellen: ka-news.de, koalitionsvertrag2025.de
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