Der Diebstahl von Ladekabeln an Schnellladesäulen zwecks Kupferklau wird zu einem immer größeren Problem. Betreiber berichten von hunderten Fällen und hohen Kosten. Ursachen sind unter anderem hohe Metallpreise und organisierte Banden. Anbieter reagieren mit Technik-Upgrades, stärkeren Kabeln und Alarmfunktionen.
Das Wichtigste in Kürze
- Negativtrend: In Deutschland häufen sich Kabeldiebstähle und Sabotage an Schnellladern. Ganze Standorte fallen aus.
- Dimension: Betreiber wie EnBW melden seit 2024/2025 hunderte gestohlene Kabel an über 100 Standorten. Polizeistatistiken erfassen den Sondertatbestand bisher kaum.
- Folgen: Hohe Reparatur-, Ausfall- und Kundenservicekosten. E-Autofahrer stehen vor gesperrten oder langsamer ladenden Säulen.
- Gegenmaßnahmen: Stahlverstärkte Kabel, Sensorik/Alarme, Videoüberwachung und verbesserte Befestigungen sollen Täter abschrecken und Eingriffe schneller melden.

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Starker Anstieg beim Kupferklau an Ladesäulen
Ladeinfrastruktur-Betreiber berichten von einem deutlichen Anstieg beim Kabelklau an High-Power-Chargern. Laut dpa-Angaben, die mehrere Medien zitieren, verzeichnete EnBW allein über 900 gestohlene Kabel an mehr als 130 Schnelllade-Standorten seit 2024 – Tendenz steigend.
Die Taten werden neben Vandalismus vor allem durch die hohen Kupferpreise motiviert. Ganze Ladeparks werden zeitweise unbrauchbar, was Reichweitenplanung und Vertrauen von E-Auto-Fahrern belastet.
So reagieren die Betreiber: Von stahlverstärkten, schnitthemmenden Kabeln bis zu Alarmsystemen und Forensik-Ansätzen sollen neue Technik-Generationen Eingriffe erschweren und schneller melden. EnBW beschreibt zusätzlich eigene Sicherheitsmaßnahmen und Tests. Die Aufklärung bleibt dennoch schwierig, da die Täter meist schnell und mobil agieren.
Welche Strafen drohen
Rechtlich kommen unter anderem Diebstahl (ggf. in besonders schwerem Fall wegen gewerbsmäßiger Begehung oder Einbruch), Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch in Betracht. Je nach Schwere sind Freiheitsstrafen möglich. Eine gesonderte Polizeistatistik für „Ladekabel-Diebstahl“ existiert laut Behörden aber derzeit nicht.
Auswirkungen für E-Auto-Fahrer
Für Fahrer bedeutet Kabelklau gesperrte Ladeplätze, Umwege und längere Fahrtzeiten. Betreiber tragen hohe Material- und Einsatzkosten, oft in vielfacher Höhe des Kabelpreises. In Summe entstehen Millionenschäden und Imageschäden für die Elektromobilität.
Tipps für Betroffene
Wer auf abgeschnittene Kabel stößt, sollte die Säule nicht nutzen, den Betreiber über App oder Hotline melden und eine Alternative anfahren. Derweil setzen Ladesäulen-Unternehmen auf robustere Hardware, Sensorik, Kameras und Kooperation mit Ermittlungsbehörden.
FAQ
Warum zielen Täter auf Schnelllader?
Dort sind Kabel besonders lang, dick und kupferreich. Der Schrottwert ist entsprechend höher. Standorte sind oft unbeaufsichtigt.
Stand & Quellen
Stand: 17.10.2025, Europe/Berlin.
EnBW erläutert Sicherheitsmaßnahmen gegen Kabeldiebstahl
dpa-Bericht zu steigenden Kabeldiebstählen in Deutschland
Staatsanzeiger: Technik gegen Vandalismus an Ladesäulen
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