FAQ:
Was soll ich tun, wenn ich falsch getankt habe?
Übernimmt die Kfz-Versicherung die Kosten bei Falschbetankung?
Wie kann ich mich vor überteuerten Notdiensten schützen?
Autofahrerin ruft Notdienst und bekommt die Quittung
Statt Diesel versehentlich Benzin getankt: Ein folgenschwerer Fall aus Thüringen zeigt, wie teuer kleine Fehler für Autofahrer sein können. An einer Tankstelle am Hermsdorfer Kreuz zapfte eine Frau – vermutlich in Gedanken – den falschen Kraftstoff und wollte sich schnelle Hilfe vom Notdienst holen. Der kam auch rasch, aber mit ihm eine saftige Rechnung.

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Einmal nicht nachgedacht
Im Alltag passiert es schnell, dass man Dinge aus Gewohnheit macht, ohne viel nachzudenken – auch beim Autofahren. So ging es auch einer Frau, die nach eigenen Angaben „mit dem Kopf voller Gedanken“ an die Tankstelle fuhr. Anstatt Diesel zu pumpen, griff sie versehentlich zum Benzin-Zapfhahn und füllte den Tank ihres Autos für 30 Euro mit dem falschen Kraftstoff.
Die Auswirkungen zeigten sich bereits auf der kurzen Heimfahrt: Der Motor begann zu stottern. Zu Hause angekommen, untersuchte ihr Mann das Fahrzeug und bemerkte sofort den typischen Geruch von Benzin.
20.000 Fälle von falscher Betankung pro Jahr
Bei dem Fauxpas der Autofahrerin handelt es sich nicht um einen Einzelfall. Laut dem ADAC kommt es in Deutschland jedes Jahr zu rund 20.000 Fällen der falschen Kraftstoffwahl. Unvergessen ist in diesem Zusammenhang die Werbung einer früheren Tankstellenkette mit dem Spruch beziehungsweise Missverständnis „Super Ingo, nicht Diesel!“
Das Ehepaar konnte in den nächsten Tagen nicht auf ihr Auto verzichten und entschied, sich rasch professionelle Hilfe zu holen. „Der Pannendienst wollte das Auto in eine Werkstatt bringen. Das wollten wir aber nicht, schließlich ging es ja nur ums Abpumpen und Spülen des Motors“, so die Betroffenen.
„Fühlen uns total abgezockt“
Nach einer kurzen Suchmaschinen-Recherche stießen sie auf eine spezialisierte Firma, die versprach, den Schaden fix zu beheben. In der Hoffnung, schnelle Hilfe zu erhalten, akzeptierten die Eheleute die veranschlagten Anfahrtskosten in Höhe von 380 Euro.
Spät am Abend traf schließlich ein Monteur ein. Er untersuchte das Auto und entdeckte Metallspäne in der Kraftstoffpumpe. Nach der Reparatur präsentierte er eine Rechnung über 2.180 Euro – das Ehepaar fühlte sich über den Tisch gezogen.
Vorsicht bei der Werkstattwahl – und beim Tanken
Am nächsten Morgen wandten sich die Eheleute an die Verbraucherzentrale Thüringen. „Dort war gleich von Wucher die Rede.“ Eine lokale Werkstatt hätte lediglich 755 Euro in Rechnung gestellt.
Auf Anraten der Verbraucherschützer legte das Ehepaar Widerspruch ein und forderte einen Teil des Geldes zurück. Da das Unternehmen nicht reagierte, stellten die beiden schließlich Strafantrag.
Selbst wenn sich herausstellt, dass die Rechnung überhöht war – teuer wird es für das Ehepaar so oder so. Denn wer falsch tankt, bleibt meist auf den Kosten sitzen. Die Kfz-Versicherung kommt in der Regel weder für das Abpumpen noch für Schäden am Kraftstoffsystem auf.
Checkliste: Was tun bei Falschbetankung?
Wer versehentlich den falschen Sprit gezapft hat, sollte schnell handeln, um Schäden und Folgekosten zu vermeiden. Die folgende Checkliste des ADAC kann dabei helfen, im Falle einer Fehlbetankung richtig zu reagieren.
Kraftstoff | Tipps/Maßnahmen |
Allgemein | · Tankvorgang sofort stoppen, sobald der Irrtum auffällt · Motor nicht starten, Zündung auslassen · Besondere Vorsicht bei Kanistern – kleine Einfüllrüssel passen oft in beide Tankarten |
Super E10 statt E5 | · Unbedenklich, wenn Fahrzeug für E10 freigegeben · Wenn nicht: Tank mit Super Plus auffüllen · Bei voller Tankfüllung: Abpumpen nötig |
Benzin statt Diesel | · Motor/Zündung auslassen → nur Abpumpen nötig · Motor bereits gestartet? → möglicher Schaden am Einspritzsystem, teure Reparatur! |
Diesel statt Benzin | · Motor sofort aus, ggf. anhalten · Betriebsanleitung prüfen oder Werkstatt fragen · Je nach Menge: entweder weiterfahren mit richtigem Sprit oder Tank leer pumpen |
Super statt Super Plus | · Kein Problem – Fahrzeug passt sich an · Keine hohe Motorleistung abrufen |
Super Plus statt Super | · Unbedenklich – einfach weiterfahren |
Bußgeldvorwürfe stets über Geblitzt.de prüfen lassen
Bei Geblitzt.de arbeitet die CODUKA GmbH eng mit großen Anwaltskanzleien zusammen und ermöglicht es Betroffenen, sich gegen Bußgelder, Punkte und Fahrverbote zu wehren.
Rechtsschutzversicherungen übernehmen die Kosten eines vollständigen Leistungsspektrums unserer Partnerkanzleien. Ohne eine vorhandene Rechtsschutzversicherung übernimmt die CODUKA GmbH als Prozessfinanzierer die Kosten der Prüfung der Bußgeldvorwürfe und auch die Selbstbeteiligung Ihrer Rechtsschutzversicherung.
Täglich erreicht das Geblitzt.de-Team eine Flut von Anfragen. 12 % der betreuten Fälle werden eingestellt, bei weiteren 35 % besteht die Möglichkeit einer Strafreduzierung.
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