das Wichtigste zuerst
- Statistik: Das Kraftfahrt-Bundesamt hat neue Zahlen zu den Hauptuntersuchungen deutscher Pkw veröffentlicht.
- Negativtrend: Demnach gab es einen Anstieg der Autos mit gefährlichen Mängeln.
- Die Folge: Bei erheblichen oder gefährlichen Mängeln gibt es keine Plakette. Davon waren mehr Fahrzeuge betroffen als noch 2023.
- Hauptmängel: Am häufigsten beanstanden Prüfer Licht und Elektrik, Bremsen sowie Achsen und Reifen. Steigendes Fahrzeugalter verstärkt das Risiko.

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Anstieg der Kfz mit gefährlichen Mängeln auf 144.074
Gemäß aktuellen Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) stuften die Prüfer im vergangenen Jahr bei den regelmäßigen Hauptuntersuchungen genau 144.074 Pkw als besonders problematisch ein.
11.700 davon galten als verkehrsunsicher und durften nicht mehr weiterfahren. Dieser Wert ist leicht gesunken. Zusätzlich wurden 132.374 Fahrzeuge mit gefährlichen Mängeln registriert. Auch für diese Kfz ist nur die direkte Fahrt nach Hause oder zur Werkstatt erlaubt und eine Nachuntersuchung ist Pflicht.
Ergebnisse des KBA-Mängelreports 2024:
| Mängel-Kategorie | Absolute Zahl der Pkw | Konsequenz für den Halter |
| Ohne Mängel (OM) | 14,4 Mio. | HU bestanden. |
| Geringe Mängel (GM) | 2 Mio. | Mangel muss behoben werden, keine Nachprüfung nötig. |
| Erhebliche Mängel (EM) | 4,6 Mio. | Reparatur „unverzüglich“ erforderlich, Nachuntersuchung ist Pflicht (Weiterfahrt ist erlaubt). |
| Gefährliche Mängel (VM) | 132.374 | Unverzügliche Reparatur und Nachprüfung. Fahrt nur direkt nach Hause oder zur Werkstatt |
| Verkehrsunsicher | 11.700 | Sofortige Stilllegung. |
| Summe aller untersuchten Pkw | 22 Millionen |
Weniger weiße HU-Westen als im Vorjahr
Obwohl im letzten Jahr insgesamt 22 Millionen Pkw zur Hauptuntersuchung kamen, was einen Rückgang von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, stieg die Quote der gefährlichen Mängel um 3,2 Prozent.
Gleichzeitig konnten nur noch 65,1 Prozent der Hauptuntersuchungen ohne Beanstandungen abgeschlossen werden. Dies entspricht einem Rückgang um 0,6 Prozentpunkte im Vergleich zu 2023.
14,4 Millionen Fahrzeuge ohne Tadel
Die Prüfer stellten zudem in 4,6 Millionen Fällen erhebliche Mängel fest. Diese Fahrzeuge dürfen zwar weiterhin am Verkehr teilnehmen, jedoch ist eine unverzügliche Reparatur sowie eine Nachuntersuchung erforderlich. 2,0 Millionen Fahrzeuge wiesen geringe Mängel auf, bei 14,4 Millionen wurden keine Mängel festgestellt.
Anstieg der Mängel: die Folge des steigenden Fahrzeugalters
Experten führen die erhöhte Zahl gravierender Mängel und Defekte auf die veränderte Zusammensetzung der Prüfflotte zurück. Da über die Jahre weniger Neuwagen registriert wurden, ist der Anteil älterer Pkw bei der Hauptuntersuchung gestiegen. Dies treibt die Mängelstatistik in die Höhe und unterstreicht den langfristigen Trend zur Alterung der Fahrzeuge.
Mit jedem weiteren Jahr auf der Haube wird ein Auto mangelanfälliger. So scheitert beispielsweise bei den acht- bis neunjährigen Pkw bereits fast jedes Dritte. Bei Fahrzeugen, die zehn Jahre oder älter sind, wird die Hauptuntersuchung für die Hälfte der Halter zum Problem.
Stand & Quellen
KBA: Fahrzeuguntersuchungen und HU-Statistik
TÜV SÜD: TÜV-Report 2025, Kennzahlen und Hauptmängel
TÜV-Verband: Nutzfahrzeug-Report 2025, Mängelquote und Trends
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