das Wichtigste zuerst
- Auslöser: Ein User auf Reddit teilt mit der Community auf r/StVO das Foto eines Kennzeichens. Darauf ist eine abgelaufene HU-Plakette mit dem Vermerk „TÜV-Termin ist vereinbart“ zu sehen.
- Lachnummer: Der unbekannte Halter wird von den Nutzern durch den Kakao gezogen. Der Tenor: Der Zettel erzeugt mehr Aufmerksamkeit als die abgelaufene Plakette.
- Die Rechtslage: Die HU-Fristen richten sich nach § 29 StVZO. Der Zettel ist rechtlich irrelevant und ändert nichts an der Ungültigkeit der Plakette nach Monatsablauf.
- Sanktionen: Die Strafen bei Überziehung beginnen bei 15 Euro (2–4 Monate) und steigen auf bis zu 60 Euro und 1 Punkt im Fahreignungsregister, wenn die Frist um mehr als acht Monate überschritten wird.
- Folgekosten: Bei einer Überziehung von mehr als zwei Monaten erheben Prüfstellen oft einen Zuschlag (ca. 20 %) für die nun fällige vertiefte Untersuchung.
- Empfehlung: TÜV-Besuch nachholen und auf Manipulationen an der Plakette verzichten.

© Bartolomiej Pietrzyk / shutterstock.com
Kennzeichen-Zettel sorgt für Verwunderung im Netz
Jeder Autofahrer kennt den kurzen Moment der Panik, wenn man feststellt, dass der TÜV-Termin schon lange verstrichen ist. Doch wie geht man mit dieser Feststellung um? Ein Fahrzeughalter, der im Reddit-Forum r/StVO für Lacher sorgte, wählte einen kuriosen bis unbeholfenen Weg.
Um mögliche Verwarn- oder Bußgelder im Keim zu ersticken, versuchte er, die abgelaufene Prüfplakette auf seinem Kennzeichen zu kaschieren. Dazu befestigte er mit Panzer-Tape einen handgeschriebenen Klebezettel mit der Aufschrift „TÜV-Termin ist vereinbart“. Diese kreative Notlüge lenkte allerdings mehr Aufmerksamkeit auf das Problem als die abgelaufene Plakette.
StVO-Community: kontraproduktive Aktion
Die verkehrsrechtsbegeisterte Community aus dem Forum r/StVO meldete sich umgehend zu Wort und kommentierte den kuriosen Fund mit einer Mischung aus Belustigung und Verständnis. Die Reaktionen reichten von mildem Spott bis hin zu praktischen Ratschlägen zum Umgang mit abgelaufenem TÜV. Der Tenor war jedoch klar: Die Aktion des Fahrers war kontraproduktiv.
Die Reaktionen: „Hallo Herr Wachtmeister, bitte kontrollieren Sie mich“
So kommentierte ein Nutzer: „Ich hätte im Juni gehabt. Ein Monat geht schon noch. So lenkt man nur Aufmerksamkeit auf den Wagen.“ So sieht es auch der Original-Beitragsersteller: „Jep, ohne den Zettel wäre mir das nie aufgefallen. So wurde ich direkt neugierig.“
Ein weiterer User verglich die „Methode“ des unbekannten Fahrzeughalters ironisch mit einer Aufforderung an die Ordnungshüter: „Hallo Herr Wachtmeister, bitte kontrollieren Sie mich. Ich würde gern ein Bußgeld zahlen.“
So entschlüsselt man die HU-Plakette
Um die Fälligkeit der Hauptuntersuchung (HU) schnell zu erkennen, genügt ein Blick auf die Farbe der Prüfplakette. Ihre Farbe gibt das Jahr der nächsten Untersuchung an und wechselt im Sechs-Jahres-Turnus (2025: Orange, 2026: Blau).
Darüber hinaus ist der genaue Fälligkeitsmonat auf der Plakette ablesbar. Dieser wird durch eine Ziffer von 1 bis 12 dargestellt, die von den Prüfern stets auf die 12-Uhr-Position gedreht wird. So können die Behörden bereits aus der Ferne erkennen, ob die Prüffrist überschritten wurde.
Warum ein Notizzettel keine gute Idee ist
Hinweiszettel, Klebeband und ähnliche Maßnahmen ändern nichts am Status der Plakette. Maßgeblich ist die ablesbare Fälligkeit. Eine aktive Kaschierung kann – wie von der Reddit-Community gezeigt – zusätzliche Aufmerksamkeit von Kontrolleuren erzeugen. Die verkehrserzieherische Kernbotschaft daher: Fristen einhalten oder schnellstmöglich nachholen.
Diese Strafen drohen bei überzogener HU
Der aktuelle Bußgeldkatalog sieht für das Überschreiten der HU-Frist gestaffelte Sanktionen vor. Diese beginnen in der Regel nach zwei Monaten. Wer die Frist um zwei bis vier Monate überschreitet, muss mit einem Verwarnungsgeld in Höhe von 15 Euro rechnen. Bei einer Überziehung von vier bis acht Monaten erhöht sich die Strafe auf 25 Euro.
Erst bei einer Überschreitung von mehr als acht Monaten wird es mit 60 Euro und einem Punkt in Flensburg wirklich ernst. Darüber hinaus erheben viele Prüfstellen ab einer Fristüberschreitung von zwei Monaten meist einen Zuschlag (circa 20 Prozent), für den erhöhten Aufwand der vertieften Hauptuntersuchung.
Stand & Quellen
Stand: 10.12.2025
Gesetze im Internet, § 29 StVZO
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