Fragen und Antworten zum aktuellen Thema: Tankstellenbetrug
Warum kommt das derzeit billige Benzin nicht beim Verbraucher an?
Was hat das Portal benzinpreise.de herausgefunden?
Was sagen Bundeskartellamt und ADAC dazu?
Warum billiges Benzin nicht bei allen ankommt
Tankbetrug bezeichnet das bewusste Nichtbezahlen der Tankrechnung durch den Kunden. Beim Tankstellenbetrug hingegen greifen Betreiber selbst in die Trickkiste, etwa durch Lockpreise und flüchtige Preismanipulationen. Schätzungen zufolge arbeiten rund 80 Prozent der Tankstellen mit solchen Methoden, um Autofahrer zu täuschen – und das, obwohl die Rohstoffpreise eigentlich sinken. Das Bundeskartellamt ist alarmiert.

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„Die große Benzinpreis-Täuschung“
Eigentlich könnten sich Autofahrer dank fallender Rohölpreise auf einen günstigen Tanksommer freuen. Benzin und Diesel kosten so wenig wie seit Jahren nicht. Doch die Tankstellenbetreiber stehen unter Druck. Die Zahl der Stationen nimmt ab, weil der Kraftstoffverkauf allein kaum noch Gewinne abwirft. Shops, Gastronomie und E-Auto-Ladestationen müssen das Geschäft retten.
So kommt es, dass einige Betreiber in die verbraucherunfreundliche Trickkiste greifen, um in diesem wirtschaftlich schwierigen Umfeld zu überleben. Es ist sogar die Rede von einer großen „Benzinpreis-Täuschung“.
„Dieses Verhalten macht uns fassungslos“
Und die betrifft laut benzinpreis.de rund 80 Prozent aller 14.276 Tankstellen in Deutschland. Dies hat das Vergleichsportal mithilfe einer Preisanalyse herausgefunden. Demnach haben insgesamt 11.272 Betreiber in dem Zeitraum 12. bis 18. Mai 2025 „missbräuchliche Preismeldungen“ herausgegeben.
Allein in dieser einen Woche wurden so 95.047 Kurzzeitpreise gemeldet, die weniger als fünfzehn Minuten gültig blieben. In 3.851 Fällen betrug die „Lebensdauer“ der Preise sogar fünf Minuten.
Das Resümee von benzinpreise.de: „Damit führten mehr als 3/4 aller Tankstellen die Autofahrer hinters Licht mit der Veröffentlichung von Preisen, die offenbar hauptsächlich dazu dienen, die Autofahrer zu ihrer Tankstelle zu locken, um im Anschluß einen deutlich höheren Preis zu verlangen.“
Betreiber nutzen Schlupfloch
Viele Tankstellen nutzen eine vom Bundeskartellamt vorgegebene, gesetzliche Meldefrist von fünf Minuten aus, um Preissenkungen sofort zu melden, sie aber nur Sekunden später wieder anzuheben, während der günstige Preis weiterhin in den Daten erscheint.
So werden Kunden mit scheinbar attraktiven Angeboten zur Zapfsäule gelockt, ohne real die Chance zu haben, zu diesem Preis zu tanken. Diese Taktik verzerrt das Marktbild gezielt und dient letztlich dazu, höhere Preise durchzusetzen.
Kritik von ADAC und Kartellamt
Kurzzeitpreise rücken zunehmend ins Visier des Bundeskartellamts. Die Zahl der täglichen Preisänderungen an Tankstellen habe sich laut der Wettbewerbsbehörde seit 2014 mehr als verdreifacht – von durchschnittlich vier bis fünf auf heute rund 18. Eine Preisflut, die zu mehr Intransparenz führt und den Kostenvergleich für die Verbraucher erheblich erschwert.
Daher denken die Kartellwächter derzeit über eine Regulierung nach. Auch der ADAC ist für eine Untersuchung der Preisgestaltung von Tankstellenbetreibern. Grundsätzlich sei der Kostenvergleich für Autofahrer hilfreich, um den günstigsten Sprit zu finden. Vereinzelte Preissteigerungen kann der Kunde berücksichtigen, „werden es zu viele, verwirrt es aber“, so der ADAC-Kraftstoffexperte Christian Laberer.
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Quellen: benzinpreis.de, inside-digital.de, zeit.de
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