Betrug an der Tankstelle: Wenn beim Spritpreis gemogelt wird

22.05.2025 - 3 min Lesezeit

Fragen und Antworten zum aktuellen Thema: Tankstellenbetrug

Warum kommt das derzeit billige Benzin nicht beim Verbraucher an?

Obwohl die Rohölpreise fallen, nutzen viele Tankstellenbetreiber kurzfristige Lockpreise, die nur wenige Minuten gültig sind. Die Preise erscheinen zwar in Apps und Anzeigen günstig, sind aber oft schon nach kurzer Zeit wieder erhöht, sodass Verbraucher an der Zapfsäule meist höhere Kosten zahlen. Diese Praxis verwirrt Verbraucher und verhindert, dass sie wirklich vom günstigen Sprit profitieren.

Was hat das Portal benzinpreise.de herausgefunden?

Laut benzinpreise.de nutzen rund 80 Prozent der Tankstellen in Deutschland kurzfristige Preismeldungen, die oft nur wenige Minuten gültig sind, um Autofahrer anzulocken. In einer Woche wurden mehr als 95.000 solcher Kurzzeitpreise registriert, die häufig dazu dienen, Kunden mit scheinbaren Rabatten zu locken – nur um anschließend deutlich höhere Preise zu verlangen.

Was sagen Bundeskartellamt und ADAC dazu?

Das Bundeskartellamt kritisiert die stark gestiegene Zahl der Preisänderungen an Tankstellen, die den Wettbewerb verzerren und Verbraucher verwirren. Es prüft deshalb mögliche Regulierungen, um mehr Transparenz zu schaffen. Auch der ADAC begrüßt Untersuchungen und warnt davor, dass zu viele kurzfristige Preisänderungen den Tankvergleich für Autofahrer erschweren und letztlich mehr schaden als nutzen.

Warum billiges Benzin nicht bei allen ankommt

Tankbetrug bezeichnet das bewusste Nichtbezahlen der Tankrechnung durch den Kunden. Beim Tankstellenbetrug hingegen greifen Betreiber selbst in die Trickkiste, etwa durch Lockpreise und flüchtige Preismanipulationen. Schätzungen zufolge arbeiten rund 80 Prozent der Tankstellen mit solchen Methoden, um Autofahrer zu täuschen – und das, obwohl die Rohstoffpreise eigentlich sinken. Das Bundeskartellamt ist alarmiert.

Betrug an der Tankstelle: Wenn beim Spritpreis gemogelt wird

Jarama / shutterstock.com

„Die große Benzinpreis-Täuschung“

Eigentlich könnten sich Autofahrer dank fallender Rohölpreise auf einen günstigen Tanksommer freuen. Benzin und Diesel kosten so wenig wie seit Jahren nicht. Doch die Tankstellenbetreiber stehen unter Druck. Die Zahl der Stationen nimmt ab, weil der Kraftstoffverkauf allein kaum noch Gewinne abwirft. Shops, Gastronomie und E-Auto-Ladestationen müssen das Geschäft retten.

So kommt es, dass einige Betreiber in die verbraucherunfreundliche Trickkiste greifen, um in diesem wirtschaftlich schwierigen Umfeld zu überleben. Es ist sogar die Rede von einer großen „Benzinpreis-Täuschung“.

„Dieses Verhalten macht uns fassungslos“

Und die betrifft laut benzinpreis.de rund 80 Prozent aller 14.276 Tankstellen in Deutschland. Dies hat das Vergleichsportal mithilfe einer Preisanalyse herausgefunden. Demnach haben insgesamt 11.272 Betreiber in dem Zeitraum 12. bis 18. Mai 2025 „missbräuchliche Preismeldungen“ herausgegeben.

Allein in dieser einen Woche wurden so 95.047 Kurzzeitpreise gemeldet, die weniger als fünfzehn Minuten gültig blieben. In 3.851 Fällen betrug die „Lebensdauer“ der Preise sogar fünf Minuten.

Das Resümee von benzinpreise.de: „Damit führten mehr als 3/4 aller Tankstellen die Autofahrer hinters Licht mit der Veröffentlichung von Preisen, die offenbar hauptsächlich dazu dienen, die Autofahrer zu ihrer Tankstelle zu locken, um im Anschluß einen deutlich höheren Preis zu verlangen.“

Betreiber nutzen Schlupfloch

Viele Tankstellen nutzen eine vom Bundeskartellamt vorgegebene, gesetzliche Meldefrist von fünf Minuten aus, um Preissenkungen sofort zu melden, sie aber nur Sekunden später wieder anzuheben, während der günstige Preis weiterhin in den Daten erscheint.

So werden Kunden mit scheinbar attraktiven Angeboten zur Zapfsäule gelockt, ohne real die Chance zu haben, zu diesem Preis zu tanken. Diese Taktik verzerrt das Marktbild gezielt und dient letztlich dazu, höhere Preise durchzusetzen.

Kritik von ADAC und Kartellamt

Kurzzeitpreise rücken zunehmend ins Visier des Bundeskartellamts. Die Zahl der täglichen Preisänderungen an Tankstellen habe sich laut der Wettbewerbsbehörde seit 2014 mehr als verdreifacht – von durchschnittlich vier bis fünf auf heute rund 18. Eine Preisflut, die zu mehr Intransparenz führt und den Kostenvergleich für die Verbraucher erheblich erschwert.

Daher denken die Kartellwächter derzeit über eine Regulierung nach. Auch der ADAC ist für eine Untersuchung der Preisgestaltung von Tankstellenbetreibern. Grundsätzlich sei der Kostenvergleich für Autofahrer hilfreich, um den günstigsten Sprit zu finden. Vereinzelte Preissteigerungen kann der Kunde berücksichtigen, „werden es zu viele, verwirrt es aber“, so der ADAC-Kraftstoffexperte Christian Laberer.

Bußgeldvorwürfe immer über Geblitzt.de prüfen lassen

Sie wollen Ihren Bußgeldvorwurf in Sachen Tempo, Rotlicht, Abstand, Parken, Halten, Überholen oder Handy am Steuer prüfen lassen? Dann können Sie Ihren Anhörungsbogen oder Bußgeldbescheid bei Geblitzt.de einreichen. Zusätzliche Kosten und zeitaufwendige Treffen mit Anwälten entfallen. Unser Service - die Bereitstellung einer technischen Infrastruktur und Prozesskostenfinanzierung - ermöglicht den Partneranwälten eine schnelle und einfache Bearbeitung! Im Erfolgsfall vermeiden Sie Sanktionen wie Bußgelder, Punkte in Flensburg oder Fahrverbote.

Alle durch die anwaltliche Prüfung anfallenden Kosten (Anwaltskosten, Verfahrenskosten) werden entweder durch uns im Rahmen einer Prozessfinanzierung oder Ihre Rechtsschutzversicherung übernommen. Bestehen Aussichten auf Einstellung des Bußgeldverfahrens, wird Ihr Fall durch unsere Partnerkanzleien nach Deckungszusage der Rechtsschutzversicherung oder Finanzierungszusage durch uns - inklusive Übernahme eventueller Gerichtskosten - weiter vertreten.

Quellen: benzinpreis.de, inside-digital.de, zeit.de

Weitere News

Ich benötige weitere Informationen

Weitere Informationen zu uns sowie Hilfe finden Sie unter: