450 Euro Bußgeld wegen Übergewicht: Mehr Kontrollen für dicke Brummis

18.06.2025 - 4 min Lesezeit

Die wichtigsten Fragen und Antworten:

1. Wie funktionieren die neuen Wiegeanlagen auf der Autobahn?

Die neuen Kontrollsysteme nutzen mit Sensoren ausgestattete Wiegebalken, die unsichtbar in die Asphaltdecke eingelassen sind. Diese erzeugen elektrische Signale, die beim Überfahren je nach Gewicht des Fahrzeugs stärker oder schwächer ausfallen. So werden überladene Lkw automatisch erkannt und zur Nachkontrolle aufgefordert.

2. Warum werden Lkw auf Überladung kontrolliert?

Überladene Lkw gefährden die Verkehrssicherheit, weil sie längere Bremswege haben und die Straßen sowie Brücken stärker belasten. Zudem sind die Brücken in Deutschland nicht einmal auf den heutigen Schwerlastverkehr ausgelegt.

3. Welche Strafen drohen bei Überladung von Lkw?

Wer das zulässige Gesamtgewicht um mehr als fünf Prozent überschreitet, riskiert Bußgelder von bis zu 450 Euro. Zudem kann die Weiterfahrt untersagt werden, bis die Ladung korrigiert ist. Wiederholte Verstöße führen zu strengeren Sanktionen.

Neue Kontrollsysteme für Lastkraftwagen auf der Autobahn geplant

Blitzer erfassen meist Tempo, Abstand oder Fahrverhalten. Doch auch das Gewicht eines Fahrzeugs kann über die Frage entscheiden, ob ein Verkehrsverstoß vorliegt. Das betrifft vor allem Lkw, denn wer überladen unterwegs ist, riskiert nicht nur hohe Bußgelder, sondern gefährdet auch sich und andere. Daher sollen, auch angesichts der maroden Brücken in Deutschland, nun neue Kontrollsysteme installiert werden.

450 Euro Bußgeld wegen Übergewicht: Mehr Kontrollen für dicke Brummis

Bartolomiej Pietrzyk / shutterstock.com

Deutsche Brücken bröckeln

Überladene Fahrzeuge haben längere Bremswege, belasten die Infrastruktur übermäßig und erhöhen damit das Risiko für Verkehrssicherheit und die Bausubstanz erheblich. Besonders Brücken sind davon betroffen.

Der Einsturz der Carolabrücke in Dresden hat das Ausmaß der maroden Verkehrsinfrastruktur eindrücklich aufgezeigt. Auch viele Autobahnbrücken befinden sich in einem kritischen Zustand. Vor allem Bauwerke aus den 1960er- und 1970er-Jahren sind oft nicht auf das heute deutlich gestiegene Lkw-Aufkommen ausgelegt.

Sanierungsprogramm stockt

Um weiterem Schaden und Verschleiß entgegenzuwirken, hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Jahr 2022 ein umfassendes Brückenmodernisierungsprogramm aufgelegt. Bis 2032 sollen rund 5.000 besonders Bauwerke instandgesetzt werden.

Doch bislang kommt das Vorhaben nur schleppend voran. Bis Ende letzten Jahres hatte beispielsweise die zuständige Autobahn GmbH lediglich rund 40 Prozent der geplanten Maßnahmen umgesetzt.

Mehr Kontrollen gefordert

Vor diesem Hintergrund wollen die Behörden verstärkt den Güterverkehr überwachen und kontrollieren. Dabei soll ab 2026 eine neue Technik zur Gewichtserfassung helfen, mit der Lkw während der Fahrt überprüft werden können. Überladene Fahrzeuge sollen so automatisch erkannt und sanktioniert werden.

Das neue System besteht aus zwei „piezoelektrischen“ Wiegebalken, die unsichtbar in die Asphaltdecke eingelassen sind. „Piezoelektrisch“ bedeutet, dass diese Sensoren beim Belastungswechsel elektrische Signale erzeugen. Je schwerer ein Fahrzeug ist, desto stärker fällt der elektrische Impuls beim Überfahren aus.

Bei Überladung: Bußgelder bis zu 450 Euro

Ganz ohne menschliches Zutun findet die Kontrolle aber auch nicht statt. Überfährt ein Lkw die Wiegebalken, wird sein Kennzeichen auf einer LED-Anzeige am Straßenrand inklusive der Aufforderung, zum nächsten Rastplatz zu fahren, angezeigt.

Dort warten bereits Beamte und Beamtinnen des Bundesamtes für Logistik und Mobilität (BALM), um das Gewicht mit einer geeichten Waage erneut zu prüfen. Wird eine Überschreitung von mehr als fünf Prozent des zulässigen Gesamtgewichts festgestellt, wird die Weiterfahrt gestoppt.

Bei einer Überladung von mehr als 5 % des zulässigen Gesamtgewichts drohen Bußgelder von bis zu 450 Euro. Eine Weiterfahrt ist nur mit dem zulässigen Gesamtgewicht erlaubt. Dabei können Kosten für die Umladung oder das Abschleppen entstehen. Wiederholte Verstöße führen zu strengeren Sanktionen.

16 neue Wiegeanlagen bis 2028

Laut bild.de sind in Deutschland bis zum Jahr 2028 insgesamt 16 dieser neuartigen Wiegeanlagen geplant. Die erste Anlage befindet sich derzeit im Bau und wird an der A4 vor dem Rastplatz Rur-Scholle-Süd errichtet.

Die weiteren Anlagen sollen in den kommenden Jahren an weiteren wichtigen Autobahnabschnitten installiert werden, um die Verkehrssicherheit trotz angeschlagener Straßen, Wege und Brücken zu gewährleisten.

Bußgeldvorwürfe stets über Geblitzt.de prüfen lassen

Bei Geblitzt.de arbeitet die CODUKA GmbH eng mit großen Anwaltskanzleien zusammen und ermöglicht es Betroffenen, sich gegen Bußgelder, Punkte und Fahrverbote zu wehren.

Rechtsschutzversicherungen übernehmen die Kosten eines vollständigen Leistungsspektrums unserer Partnerkanzleien. Ohne eine vorhandene Rechtsschutzversicherung übernimmt die CODUKA GmbH als Prozessfinanzierer die Kosten der Prüfung der Bußgeldvorwürfe und auch die Selbstbeteiligung Ihrer Rechtsschutzversicherung.

Täglich erreicht das Geblitzt.de-Team eine Flut von Anfragen. 12 % der betreuten Fälle werden eingestellt, bei weiteren 35 % besteht die Möglichkeit einer Strafreduzierung.

Quellen: netzwelt.de, bild.de

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