1 x pro Jahr zum TÜV? EU-Vorschlag könnte Autofahrer teuer zu stehen kommen!

25.04.2025 - 3 min Lesezeit

Auf einen Blick:

Was beinhaltet der neue Vorschlag der EU-Kommission?

Künftig sollen alle Fahrzeuge, die älter als zehn Jahre sind, einmal pro Jahr zur Hauptuntersuchung. Aktuell muss die Pflichtinspektion nur alle 24 Monate durchgeführt werden.

Mit welcher Begründung soll die HU-Schlagzahl erhöht werden?

Laut EU-Kommission sind ältere Fahrzeuge mängelanfälliger, womit auch das Risiko für Unfälle steigt. Mehr Kontrolle könnte zu weniger Toten und Verletzten im Straßenverkehr führen.

Was sagen die Kritiker?

Sowohl von Experten als auch aus den Reihen der Politik gibt es Widerstand in Bezug auf das EU-Vorhaben. So würde eine Umsetzung des Vorschlags mit mehr Aufwand und zusätzlichen Kosten für den Verbraucher einhergehen.

ADAC kritisiert die Idee einer jährlichen Pflichtinspektion für ältere Fahrzeuge

Geht es nach dem Willen der EU-Kommission, müssten Fahrzeughalter, deren Autos älter als zehn Jahre sind, künftig einmal pro Jahr – und nicht wie bislang üblich alle 24 Monate – zur Hauptuntersuchung (HU). Auch wenn es sich zunächst nur um einen Vorschlag handelt, dem sowohl das Europaparlament als auch die EU-Staaten zustimmen müssten, hagelt es bereits Kritik. Kämen doch auf die betroffenen Fahrzeughalter erhebliche Kosten zu.

1 x pro Jahr zum TÜV? EU-Vorschlag könnte Autofahrer teuer zu stehen kommen!

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Unfallzahlen reduzieren

Das Anliegen der EU-Kommission hat einen guten Grund: So wolle man mit der Maßnahme die Anzahl der Verkehrsunfälle senken. Eigenen Berechnungen zufolge würden mehr TÜV-Untersuchungen von Autos und Kleintransportern zu einem Prozent weniger Toten und Verletzten im Straßenverkehr führen.

Dem zugrunde liegt die aus Unfallstudien resultierende Annahme, dass ältere Fahrzeuge pannenanfälliger sind. Darüber hinaus würde man die Umweltbelastung reduzieren, da in die Jahre gekommene Fahrzeuge häufig einen höheren Schadstoffausstoß hätten.

Experten legen Veto ein

Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club stellt sich schützend vor seine Mitglieder. Ein Sprecher äußert sich kritisch: „Die Vorschläge der EU-Kommission halten wir nicht für notwendig. Der Umfang der Hauptuntersuchung wurde bereits in den letzten Jahren aufgrund der komplexeren Fahrzeuge deutlich erweitert. Ein engerer Turnus ist aus Sicht der Fahrzeugtechnik nicht notwendig und belastet Verbraucher zusätzlich.“

Auch Unfallforschungs-Experte Siegfried Brockmann von der Björn-Steiger-Stiftung sagt im Gespräch mit der BILD: „Den Vorschlag halte ich für super übertrieben. Technische Defekte sind nur sehr selten die Ursache von Unfällen. Diese Quote könnte natürlich weiter gesenkt werden, aber nur mit erheblichem Aufwand und Kosten für die Verbraucher.“

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) mahnt zudem an, dass eine Erhöhung der HU-Schlagzahl das Vertrauen der Bürger in die Politik der Europäischen Union nachhaltig schädigen könne: „Die Forderung nach einer jährlichen Pflichtinspektion für ältere Autos ist ein Negativbeispiel, wie die EU die Menschen mit Bürokratie überhäuft.“

Zahlen lügen nicht

Wahr ist aber auch: Die Statistiken des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) belegen, dass die Mängelquote bei Hauptuntersuchungen (HU) mit dem Alter der Fahrzeuge stark ansteigt. So zeigen die Zahlen von 2023, dass von den Autos im Alter von drei bis fünf Jahren 94 Prozent ohne Mängel durch den TÜV gekommen sind. Demgegenüber waren bei Autos im Alter von sieben bis neun Jahren nur 77 Prozent und bei Autos über neun Jahren nur noch 54 Prozent mängelfrei.

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Quellen: bild.de, sueddeutsche.de

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